Wir gratulieren zu 100 Jahren RASOMA –
Eine Erfolgsgeschichte vom Mut wieder aufzustehen
Gut 100 geladene Gäste, darunter Ministerpräsident Michael Kretschmer, NSH-Gesellschafter und Chairman of the Board Prof. Dr.-Ing. E.h. Hans J. Naumann und der Oberbürgermeister der Stadt Döbeln Hans-Joachim Egerer, sind der Einladung zum 100-jährigen Jubiläum der RASOMA gefolgt – aus gutem Grund. Die RASOMA feierte dabei nicht nur ein Jubiläum, sondern ihre Geschichte vom Mut wieder aufzustehen, auch nach schweren Rückschlägen. Wir nehmen das zum Anlass und werfen noch einmal ein Blick in die Geschichte.
Diese beginnt mit Johannes Liebert und Arthur Gürtler. Sie erwarben am 29. Mai 1919 ein Fabrikgrundstück und beginnen Flachschleifmaschinen und nach kurzer Zeit verschiedene Drehbänke zu bauen. Es beginnt eine Erfolgsgeschichte. Bereits zehn Jahre später verlässt die 2000. Drehmaschine den Betrieb. Im Durchschnitt bedeutet das 16 Maschinen pro Monat seit 1919. Auch die legendäre VDF-Einheitsdrehbank wird Anfang der 40er Jahre bei Liebert & Gürtler gebaut.
Doch mit der Kapitulation 1945 beginnt die Demontage des Betriebes und somit das vorläufige Ende des Maschinenbaus in Döbeln. Erst fünf Jahre später war der Betrieb wieder in der Lage, eine Mechanikerdrehbank zu produzieren. Es ging wieder aufwärts. Nachdem der Privatbetrieb zum Betrieb mit staatlicher Beteiligung umgewandelt wurde, stellte man die Produktion von Leit- und Zugspindeldrehmaschinen ein, um sich auf die automatisierten Drehmaschinen zu konzentrieren.
Der nächste Rückschlag stand jedoch erneut bevor. Der Betrieb wird 1972 verstaatlicht und erhält den Namen VEB Werkzeugmaschinenfabrik Döbeln. 1980 wird daraus im Zuge der Kombinatsbildung der DDR der VEB RASOMA Döbeln. Nach erfolglosen Versuchen der Treuhand einen Investor zu finden, soll der Betrieb 1993 liquidiert werden. Daraufhin treten die Herren Jürgen Kamm und Peter Kaiser mit einem MBO-Konzept auf den Plan und übernehmen den Betrieb. Damit wurde der Betrieb das zweite Mal vor dem vermeintlichen Aus bewahrt. Es entstand die RASOMA Werkzeugmaschinen GmbH. Kurz darauf werden wieder Drehmaschinen entwickelt, produziert und vermarktet, zunächst die Senkrecht-Drehmaschine DS 200, welche noch heute – ständig weiterentwickelt und modernisiert – gebaut wird.
2002 dann der mittlerweile dritte schwere Rückschlag mit einer scheinbar aussichtslosen Zukunft: Das Unternehmen wird durch die große Flut massiv überschwemmt.
„Wir wussten nicht wie es weiter gehen sollte. Wir standen bis zu den Knien im Wasser und keiner wusste was jetzt passiert. Selbst nachdem das Wasser weg war, blieben riesige Schlammmassen übrig. Gedanklich hatten wir abgeschlossen“, erinnert sich Geschäftsführer Marcus Kamm.
Nur ein paar Wochen nach der Flut passierte jedoch etwas sehr eindrucksvolles: Die gesamte Belegschaft zeigte volle Einsatzbereitschaft die RASOMA wieder aufzubauen. Und nicht nur das:
„Von NILES-SIMMONS aus Chemnitz haben wir Unterstützung bekommen, um die Maschinen wieder aufzubauen. Selbst Konkurrenzunternehmen halfen uns. Das ist heute unvorstellbar und waren sehr große Gesten, für die wir sehr dankbar sind“, so Kamm.
Noch im selben Jahr konnten aufgrund dieser Hilfsbereitschaft wieder Maschinen gebaut werden. 2004 erfolgte zudem die Einweihung einer neuen, modernen Montagehalle. Vier Jahre später kamen dann neue Räumlichkeiten für den Vertrieb und 2009 eine weitere Montagehalle dazu.
Von diesem Zusammenhalt und Durchhaltevermögen erfuhr dann auch die NILES-SIMMONS-HEGENSCHEIDT GmbH und übernahm 2016 die Mehrheit der Anteile.
„Wir sind stolz ein solches traditionsreiches Unternehmen bei uns in der Gruppe zu haben und gratulieren auf’s Herzlichste“, so der NSH-Gesellschafter und Chairman oft the Board Prof. Dr.-Ing. E.h. Hans J. Naumann.
Im gleichen Jahr verabschiedete sich zudem Peter Kaiser, der 60 Jahre im Betrieb tätig und bis dato mit geschäftsführender Gesellschafter war.
Wir, die Marke NILES-SIMMONS aus Chemnitz, gratulieren unseren Kollegen aus Döbeln zu dieser großartigen Historie und wünschen alles Gute für die zukünftigen Herausforderungen und die kommenden 100 Jahre.