Mit Vertrauen und Transparenz zu sicheren Maschinen
Die etz – elektrotechnik & automation berichtete über die Sicherheit unserer Maschinen. Hier gibt es den ganzen Artikel zum Nachlesen.
Die CNC-Dreh-Fräs-Bearbeitungszentren der MC-Baureihe von Niles-Simmons ermöglichen eine wirtschaftliche, flexible, präzise und bedienungsfreundliche Komplettbearbeitung großer, rotationssymmetrischer Werkstücke in einer Aufspannung. Für die Bearbeitungszentren N20 MC, N30 MC und N40 MC wurde kürzlich die Risikobeurteilung, Verifizierung und Dokumentation mit Unterstützung der Sicherheitsexperten von Wieland Electric überarbeitet.
Maschinensicherheit ist in doppelter Hinsicht Vertrauenssache. Zum einen vertraut der Bediener auf den gefahrlosen Betrieb einer Maschine und somit auf die Sorgfalt des Herstellers. Zum anderen verlässt sich der Ausrüster auf die Expertise interner oder externer Sicherheitsexperten, um seine Maschinen den geltenden Normen und Richtlinien entsprechend sicher zu konstruieren und in Umlauf zu bringen. Eine inhaltlich schlüssige und strukturiert aufgebaute CE-Dokumentation ist für den Maschinenbauer auch ein Qualitätssiegel, das es ihm ermöglicht, transparent gegenüber Kunden aufzutreten und damit nachhaltig Vertrauen zu erzeugen.
Diese Art von Transparenz spielt auch für Niles- Simmons in Chemnitz, einem führenden Hersteller von Werkzeugmaschinen für die spanende Metallbearbeitung, eine wichtige Rolle. Deshalb entschied sich das Unternehmen, die Dokumentation für mehrere Werkzeugmaschinentypen durch Sicherheitsexperten von Wieland Electric anpassen zu lassen. „Wir haben schon länger nach einem verlässlichen Safety- Dienstleister gesucht, da uns bei der Risikobeurteilung und Verifikation der sogenannte ‚Blick von außen‘ sehr wichtig ist“, erläutert Dirk Werner, Teamkoordinator Elektrokonstruktion bei Niles-Simmons. „Wieland Electric hat in einem ersten Projekt bewiesen, dass wir in Sachen Safety Service hier in guten Händen sind, weshalb es schließlich zu einem Folgeauftrag für zwei weitere Maschinentypen gekommen ist.“
CE-Prozess für ein CNC-Bearbeitungszentrum
Konkret haben die Safety Consultants von Wieland den CE-Prozess zunächst für ein kleines CNC-Bearbeitungszentrum von Niles-Simmons und daraufhin für zwei weitere Maschinen der gleichen Baureihe begleitet. Dabei wurden die maschinenspezifischen Normen für den entsprechenden Maschinentyp ausgewählt und angewendet, in diesem Falle die C‑Norm DIN EN ISO 23125 (Drehmaschinen). Darüber hinaus nutzten die Experten auch B‑Normen wie DIN EN ISO 13849–1 (funktionale Sicherheit) und DIN EN ISO 11161 (integrierte Fertigungssysteme) für die Umsetzung der Sicherheit.
Im Zuge der Risikobeurteilung haben die Safety Consultants von Wieland Electric sämtliche Gefährdungen identi-fiziert, bewertet und praktikable Risikominderungsmaßnahmen definiert, die den angewandten Normen entsprechen. Darüber hinaus wurde ergänzend ein Sicherheitskonzept für die jeweiligen Maschinentypen erstellt.
Im Anschluss folgte die Verifikation der Sicherheitsfunktionen der Werkzeugmaschinen gemäß DIN EN ISO 13849–1. Um den mathematischen Nachweis zu erbringen, dass die Ausführung der funktionalen Sicherheit mindestens den aus der Risikobeurteilung definierten Performance-Leveln entspricht, haben die Wieland-Experten alle relevanten Schaltpläne, Unterlagen und Stücklisten ausgewertet, die Sicherheitskenndaten der eingesetzten Komponenten ermittelt und die Verifikation anhand eines Softwaretools bestätigt. Im letzten Schritt wurden die Betriebsanleitungen der Werkzeugmaschinen geprüft. Diese Dokumente sind für den Maschinenanwender entscheidend, um Maschinen den Bestimmungen entsprechend sicher betreiben zu können.
Baukasten für die Risikobeurteilung
Dass das Thema Safety zeit- und ressourcenaufwendig ist, weiß Bernhard Scholz, Vertriebsingenieur bei Wieland Electric, nur zu gut: „Ehrlicherweise haben die wenigsten Maschinen- und Anlagenhersteller Zeit, sich intensiv und vollumfassend mit der Maschinensicherheit auseinanderzusetzen“, so B. Scholz. „Deshalb ist es umso wichtiger, einen Partner an seiner Seite zu haben, der die nötige Expertise sowohl kunden- als auch anwendungsorientiert bereitstellt. Dabei erarbeiten wir gemeinsam mit dem Maschinenbauer individuelle Lösungsvorschläge und passen unser Vorgehen stets an die Bedürfnisse unseres Partners an.“ So ist bereits ein weiteres gemeinsames Projekt in Planung, bei dem Wieland eine Vorlage im Sinne eines modularen Baukastens für Niles-Simmons ausarbeitet, mit dem die Konstrukteure für die jeweilige Funktion der Maschinen die nötige Risikobeurteilung einfach und sicher selbst durchführen können.
Autor: Bruno Schäffler, Wieland Electric GmbH